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Installation Kafka at Home auf der ARTe 2017

die Galerie Kerstan, Stuttgart, zeigt auf der ARTe erstmalig die Installation “Kafka at Home”. Durch den Künstler und Galeristen Andreas Kerstan kuratiert ist die Installation eine kleine Ausstellung in sich, die inhaltlich und thematisch den Betrachter in die Zeit und das Werk Kafka’s zurückversetzt. Die Installation zeigt auf den ersten Blick einen Ausschnitt in ein Wohn- oder Esszimmer jener Zeit. Zwei Stühle, ein Tisch, ein Bild an der Wand. Letzteres, das bekannte handsignierte Kafkaporträt von Horst Janssen. Tisch und Stühle sind Collagearbeiten der Rottenburger Künstlerin Charlotte Sailer. Sorgfältig hat die Künstlerin Zeitschriften und Zeitungen aus der Zeit Kafka’s verarbeitet – aus der Ferne noch beruhigend wirkend, laden diese Collagen bei näherer Betrachtung zum Lesen der damaligen Überschriften und Artikel ein und man kann garnicht anders, als sich von den unbehaglich anfühlenden Zeitkontext vereinnahmen zu lassen. Auf dem Tisch selbst findet der Betrachter Werke von drei weiteren Künstlern, eine dem Bauhausstil angelehnte Kopfskulptur von Andreas Kerstan, ein Buch als Bronzearbeit der dänischen Künstlerin Helle Rask Crawford: Kafka selbst scheint uns aus einem seiner Bücher zu fixieren und zu taxieren und von Helle Rask Crawford ist auch die zentrale Arbeit dieser Installation:  Metamorphosis – oder Die Verwandlung, die den verwandelten Gregor Samsa im Spiel mit seiner Schwester Grete zeigt. Den Kontrapunkt dieser Installation setzt eine moderne FoodArt Arbeit des Berliners Holger Hausmann: ein Big Mac Menu aus dem 3-D Papierdrucker. Fast schon irritierend scheint diese Arbeit nicht Teil dieser Installation zu sein – oder etwa doch? Ist diese Arbeit die Brücke aus der Zeit Kafka’s in das Jahr 2017 – sind es die gesellschaftliche Zwänge und Normen, die Ängste und Sorgen, die hier wie dort galten?

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